Das folgende Transkript ist ein Auszug aus dem SRF ECO Beitrag «Reiche werden immer reicher» vom 22. Februar 2021 mit Florian Scheuer.
«Letztes Jahr war in der Tat ein gutes Jahr für die Spitzenvermögen. Das US-Magazin Bloomberg hat ausgerechnet, dass allein die fünfhundert reichsten Milliardäre der Welt ihr Vermögen letztes Jahr um 5% steigern konnten. Das ist deutlich höher als für die meisten anderen Haushalte. Ein Grund dafür ist, dass diese Spitzenvermögen zu einem grossen Teil aus Unternehmensbeteiligungen bestehen. Das sind Gründer von sehr erfolgreichen Internetfirmen, zum Beispiel, die jetzt in der Pandemie entweder Profiteure waren oder relativ unbetroffen waren von der Krise.»
«Wenn ich jetzt zum Beispiel in einen Hedgefonds investieren will, dann gibt es da Mindestinvestitionsbeträge, typischerweise etwa 1 Mio. Dollar. Auch wenn ich mich jetzt an Venture-Capital, also Investitionen in Start-ups, beteiligen will, dann gibt es typischerweise Mindestanlagebeträge. Das heisst, diese Investitionsmöglichkeiten stehen ärmeren Leuten gar nicht offen.»
«Die Schweizer Vermögenssteuer ist nicht darauf ausgelegt, eine grössere Umverteilung der Vermögen herbeizuführen. Sie hat relativ niedrige Spitzensteuersätze von höchstens etwa 1% und auch relativ niedrige Freibeträge, so dass viele Menschen Vermögenssteuer zahlen. Sie ist nicht nur auf Millionäre oder Milliardäre abgezielt.»
«Für mich ist die Erbschaftssteuer eigentlich immer ein offensichtliches Instrument, um zumindest langfristige Vermögensungleichheit einzuschränken. Sie steht für Chancengleichheit, dass jeder dieselben Startchancen hat im Leben.»
Im Studio sprach ausserdem die Ökonomin Isabel Martínez mit Reto Lipp über die Gründe der Ausweitung finanzieller Ungleichheiten.
Das folgende Transkript ist ein Auszug aus dem SRF ECO Beitrag «Reiche werden immer reicher» vom 22. Februar 2021 mit Florian Scheuer.
«Letztes Jahr war in der Tat ein gutes Jahr für die Spitzenvermögen. Das US-Magazin Bloomberg hat ausgerechnet, dass allein die fünfhundert reichsten Milliardäre der Welt ihr Vermögen letztes Jahr um 5% steigern konnten. Das ist deutlich höher als für die meisten anderen Haushalte. Ein Grund dafür ist, dass diese Spitzenvermögen zu einem grossen Teil aus Unternehmensbeteiligungen bestehen. Das sind Gründer von sehr erfolgreichen Internetfirmen, zum Beispiel, die jetzt in der Pandemie entweder Profiteure waren oder relativ unbetroffen waren von der Krise.»
In den letzten Jahrzehnten hat in vielen Industrieländern die Einkommens- und Vermögensungleichheit erheblich zugenommen, angeführt von einer aussergewöhnlichen Konzentration bei der reichsten Schicht der Haushalte. Dies hat die politische Aufmerksamkeit auf die Superreichen gelenkt. Es wurden verschiedene politische und wirtschaftliche Argumente vorgebracht, um diesen Anstieg der Ungleichheit zumindest teilweise auszugleichen. Insbesondere haben Politiker gefordert, die Steuerlast für reiche Haushalte zu erhöhen, sowohl in Form von höheren Spitzensteuersätzen für bestehende Einkommenssteuern als auch in Form von neuen Steuerabgaben, die auf die Superreichen abzielen. Vor allem in den USA hat die Idee der Einführung einer jährlichen Vermögenssteuer in letzter Zeit an Aufmerksamkeit gewonnen.
In den letzten Jahrzehnten hat in vielen Industrieländern die Einkommens- und Vermögensungleichheit erheblich zugenommen, angeführt von einer aussergewöhnlichen Konzentration bei der reichsten Schicht der Haushalte. Dies hat die politische Aufmerksamkeit auf die Superreichen gelenkt. Es wurden verschiedene politische und wirtschaftliche Argumente vorgebracht, um diesen Anstieg der Ungleichheit zumindest teilweise auszugleichen. Insbesondere haben Politiker gefordert, die Steuerlast für reiche Haushalte zu erhöhen, sowohl in Form von höheren Spitzensteuersätzen für bestehende Einkommenssteuern als auch in Form von neuen Steuerabgaben, die auf die Superreichen abzielen. Vor allem in den USA hat die Idee der Einführung einer jährlichen Vermögenssteuer in letzter Zeit an Aufmerksamkeit gewonnen.